Banská Štiavnica – der Ultimative Guide
Banská Štiavnica ist unsere absolute Lieblingsstadt in der Slowakei. Hier verbringen wir aktuell zum zweiten Mal mehrere Monate am Stück. Die ehemalige Bergbaustadt hatte eine besondere Bedeutung in der Habsburgermonarchie und gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe.
Update: 18. März 2023 – Ein Feuer zerstört historische Gebäude
Ein Feuer in der historischen Altstadt von Banská Štiavnica hat acht historische Gebäude in der Innenstadt zerstört. Diese sind bis auf weiteres nicht zugänglich. Dazu gehören:
- Bank der Liebe – Banka Lásky
- Berggericht mit Touristeninformation und Ausstellungen
- Pizzeria Black M
- Kulturzentrum Eleuzina
Weiterhin bleibt das Alte Schloss geschlossen, da hierhin die Ausstellungen aus anderen Gebäuden ausgelagert wurden.
Das historische Zentrum von Banská Štiavnica lässt sich schnell ablaufen. Wer noch ein paar der Museen besuchen möchte, für den lohnt sich ein Kurzurlaub. Wer sich für Geschichte, Bergbau und Wandern interessiert, der kann den Spuren des Bergbaus folgen und hier deutlich mehr Zeit verbringen.
Bei unserem zweiten langen Besuch in Banská Štiavnica habe ich mich hingesetzt und im folgenden Beitrag unsere ganz persönlichen Tipps für einen kurzen oder längeren Aufenthalt hier notiert.
Übrigens: “Banská Štiavnica” kann auch auf “Štiavnica” verkürzt werden. Es wissen dann immer noch alle Slowaken, um welche Stadt es sich handelt. Gesprochen wird es in etwa wie “Stiau – ni – tza”. Das ”v” ähnelt in etwa dem “w” im Englischen “water”. Siehe auch Audiodatei bei Wikipedia.
Geschiche von Banská Štiavnica
Banská Štiavnica – dt. Schemnitz, ungar. Selmecbánya oder Selmec – hatte als Bergbaustadt eine herausragende Stellung in Ungarn, bzw. der Habsburgermonarchie. Schon seit dem 13. Jahrhundert wurden hier Gold und Silber abgebaut.
Seine letzte große Blütezeit hatte der Bergbau im 18. Jahrhundert. Zuvor war der Abbau aufgrund von einbrechendem Grundwasser zurückgegangen. Doch mit der Einführung mechanischer Pumpen wurde es nun wieder möglich, umfangreichen Bergbau zu betreiben. In dieser Zeit wuchs Banská Štiavnica mit über 20.000 Einwohnern zur drittgrößten Stadt Ungarns heran. Zum Vergleich, heute leben hier offiziell weniger also 10.000 Einwohner.
Seit dem 12. Jahrhundert wurden deutsche Fachleute in die Stadt geworben. Diese kamen aus Sachsen und dem Alpenraum. Die spätere Zugehörigkeit zur Habsburgermonarchie und eine deutschsprachige jüdische Bevölkerung führten dazu, dass Deutsch als Sprache dominierte. Das wird heutzutage sichtbar touristisch genutzt, indem viele öffentliche Einrichtungen oder touristische Einrichtungen (wieder) deutsche Namen tragen.
Als Teil von Großungarn, hatte Banská Štiavnica auch für die Krone in Budapest eine große Bedeutung. Nicht zuletzt durch die Nähe zum südlichen Nachbarn, bilden Ungarn die größte ausländische Besuchergruppe in der Stadt. Unter anderem hat hier der ungarische Nationaldichter Sándor Petőfi das Lyzeum besucht.
Einladung zum Spaziergang
Die Altstadt von Banská Štiavnica liegt in einem Talkessel zwischen mehreren Bergen. Von hier sind viele Wanderrouten in die Natur zu Fuß erreichbar.
Von der UNESCO-geschützten Altstadt führt eine Straße hinunter in den neueren Teil der Stadt, mit der Plattenbausiedlung Drieňová und großeren Einkaufmöglichkeiten wie Billa und Lidl.
Abseits der Hauptstraße in der Altstadt, führen enge Straßen in die Hänge zu den einzelnen Häusern. Hier ist das Fahren mit dem Auto eine Herausforderung für Flachländer wie uns. Doch genau diese Vielfalt an Wegen nutzen wir gerne für einen Spaziergang.
Anreise und Verkehr vor Ort
Banská Štiavnica befindet sich im Herzen der Štiavnické Vrchy (dt. Schemnitzer Berge), die ein Teil des Slowakischen Mittelgebirges, bzw. der Westkarpaten sind. Daher führen die letzten Kilometer von der Autobahn R1 in die Höhe. Die meisten der Zufahrtsstraßen werden enger und kurviger, je mehr man sich der Stadt nähert.
Im historischen Kern von Banská Štiavnica sind die meisten Seitenstraßen sehr eng. Viele schmale Straßen sind Einbahnstraßen, aber auch sonst passen häufig keine zwei Autos nebeneinander. Auf solchen Straßen ist aber auch nicht mit viel Verkehr zu rechnen.
Tipp: Google Streetview enthält die meisten Straßen. Hier kann man sich also im Vorfeld anschauen, wie eng es wirklich wird oder wo sich ggf. neben der Unterkunft (kurz) parken lässt.
Wer mit dem Auto anreist und vor Ort übernachtet, sollte sich im Vorfeld bei der Unterkunft über die Parkmöglichkeiten informieren. Es gibt auch Einfamilienhäuser, die aufgrund der Hanglage keine Zufahrt, geschweige denn einen eigenen Parkplatz in der Nähe haben.
Es gibt in der Altstadt ein paar ausgewiesene Kurzzeitparkplätze für Touristen. Auf größeren Parkplätzen gibt es häufig eine Person, die einweist und die Parkgebühr kassiert. Am Straßenrand informieren Schilder über die Gebühr und wie diese zu entrichten ist. Meist passiert dies per SMS an eine angegebene Nummer oder mit einer speziellen App. Die Kosten bewegen sich um € 1 pro Stunde.
Wer in der historischen Altstadt untergekommen ist, muss sein Auto eigentlich nicht mehr bewegen. Von hier aus sind alle Attraktionen und Sehenswürdigkeiten gut zu erlaufen. Wer sich selbst versorgt, benötigt das Auto dann nur noch für einen Großeinkauf, da der nächste größere Lebensmittelladen ca. 2 km entfernt im Tal liegt.
Neben dem Auto, kann man Banská Štiavnica auch mit dem Bus oder dem Zug erreichen. Gerade der Zug ist eine Attraktion für sich. Praktisch nicht mehr als ein Bus auf Schienen, schlängelt er sich aus Richtung Norden durch das Tal in Richtung Stadt. Vom Bahnhof am Stadtrand empfehlen wir ein Taxi in die Altstadt zu nehmen, da es einige Kilometer bergauf geht.
Übernachtung in Banská Štiavnica
In den letzten zwei Jahrzehnten ist eine Vielzahl an Unterkünften entstanden. Zwischen Fremdenzimmern, Ferienwohnungen, Pensionen oder hochwertigen Hotels kann sich jeder etwas passendes aussuchen.
Da die historische Altstadt geschützt ist, ist die Chance hoch, dass es sich bei der Unterkunft um ein liebevoll restauriertes Objekt aus der Bergbauzeit handelt.
Ein aus unserer Sicht wichtiger Punkt bei der Suche nach einer Unterkunft ist ein eigener Parkplatz nahe der Unterkunft. Das kann auf einem Privathof sein oder auf dem Parkplatz eines Hotels. Ein Hinweis auf öffentliche Parkplätze kann bei Unterkünften in der Altstadt zu zusätzlichen Gebühren, und noch schlimmer, eine anstrengenden Suche nach einem freien Platz, bedeuten.
Ein Bonus für eine Unterkunft ist eine höhere Lage, da diese meist einen Ausblick auf die Altstadt oder die Berge bedeutet.
Wer nur einen Kurztrip nach Banská Štiavnica unternimmt, dem reicht ein Zimmer in einer Pension oder einem Hotel. Möglichkeiten zum Essen gibt es gerade in der Saison ausreichend (siehe Restaurants und Essen).
Wer sich länger aufhält, sucht sich am besten eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus. Hier gibt es eine breite Auswahl und die eigentlichen Perlen zu finden. Wir sind so bereits zum dritten Mal im gleichen Objekt sehr zentral mit eigenem Parkplatz und Blick auf Altstadt sowie Kalvarienberg untergekommen. Den konkreten Tipp geben wir gerne auf Nachfrage.
Sehenswürdigkeiten und Zeitvertreib
Wir vermuten, dass die meisten Besucher von Banská Štiavnica nur einen Tagesausflug hierhin machen. Das ist auch ausreichend, um die historische Altstadt abzulaufen, sich in eines der Cafés und Restaurants zu setzen und noch einen der Aussichtspunkte zu besuchen um ein paar Fotos zu schießen.
Wer sich für (Bergbau-)geschichte interessiert oder gerne wandert, kann in Banská Štiavnica allerdings durchaus sehr viel mehr entdecken.
Da es in Banská Štiavnica nie wirklich gerade ist und auch die Gehwege uneben sind, empfehle ich das Tragen von Schuhen oder Sandalen die fest sitzen. Flip Flops eignen sich eher wenig. Insbesondere nicht, wenn ein Abstecher zu einem der Seen oder unterirdisch in einen der Stollen geplant ist.
Deutschsprachige Angebote
Über deutschsprachige Angebote informieren sich Besucher am besten in der Touristeninformation im “Berggericht” (bei Google Maps). Spontan werden eher keine deutsch- oder englischsprachigen Führungen angeboten, aber wer ein paar Tage bleibt, dem bietet sich wahrscheinlich so eine Chance.
Informationen zu den meisten Museen der Stadt sowie zu Buchungen findet man auch auf Englisch unter muzeumbs.sk.
Museen und Stollen
Da die Geschichte von Banská Štiavnica so unteilbar mit dem Bergbau verbunden ist, widmen sich auch die meisten Museen genau diesem Thema.
In den Stollen ist es übrigens durchgehend kalt. Im Sommer sollten Besucher daher auch hier an feste Schuhe und warme Kleidung denken. Helme und wasserdichte Mäntel werden aber zur Verfügung gestellt.
Berggericht – Touristeninformation, Stollen und Ausstellung
Im Gebäude “Berggericht”, in welchem sich im 18. Jahrhundert die Einrichtung befand, die dem Haus seinem Namen gibt, finden Besucher die Touristeninformation, einen kurzen Stollen und eine geologische Ausstellung.
Der 70 m lange Stollen ist ein Teil des nicht mehr zugänglichen, viel längeren Stollens “Michal”. Ein paar Tafeln außerhalb erzählen etwas zur Geschichte. Im Stollen ist nicht allzu viel zu sehen. Ein kurzer Blick, gerade auch mit Kindern lohnt sich aber trotzdem für den verhältnismäßig kleinen Eintritt von € 1. Wir haben einige größere Stollen besucht und können bis auf Länge und Tiefe, keine Unterschiede sehen.
Die Ausstellungen im Berggericht haben wir uns noch nicht angesehen. Geologische Exponate sind nicht so unser Ding. In der Touristeninformation gibt es aber allerhand Material zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung, vieles davon auch auf Deutsch.
Glanzenberg-Stollen
Mitten an der Hauptstraße in der Nähe der Altstadt befindet sich der Eingang zum Glanzenberg-Stollen (sk.: Dedičná štôlňa Glanzenberg). Er wurde in seiner Geschichte von mehreren Herrschern besucht, was auf Tafeln im Stollen verzeichnet ist.
Bei dem Glanzenberg-Stollen handelt es sich um einen sogenannten Erbstollen. Diese dienten nicht direkt zum Abbau, sondern zur Ableitung von Grubenwasser.
Die Führung die wir – auf Slowakisch – mitgemacht haben, hat uns über die Geschichte des Stollens, sowie den Bergbau in der Stadt informiert. Informationen zu regelmäßigen fremdsprachlichen Führungen haben wir nicht gefunden, können aber in der Stadtinformation oder über muzeumbs.sk erfragt werden.
Freilichtmuseum – Bergbaumuseum
Unweit von der Altstadt entfernt befindet sich das Freiluftmuseum zum Bergbau (sk.: Banské múzeum v prírode). Hier kann man sich sowohl die Freiluftausstellungen anschauen, als auch eine Führung unter die Erde machen.
Seit den 1990er Jahren wird in Banská Štiavnica kein Bergbau mehr betrieben, doch hier im Museum bekommt man das beste Gefühl, wie es sich einmal für die Bergarbeiter angefühlt haben muss.
Wir haben im Jahr 2008 eine Exkursion für unsere Universität nach Banská Štiavnica organisiert und dabei auch eine Führung in diesem Museum unter Tage gebucht. Durchgeführt wurde sie von einem ehemaligen Bergarbeiter. Ausgestattet wurden wir mit Mänteln und, was zu witzigen Gruppenfotos führte.
Laut der oben genannten Webseite, können auch Führungen in Fremdsprachen gebucht werden. Allerdings ist das Museum gut ausgebucht, so dass wir eine rechtzeitige Anmeldung empfehlen.
Kalvarienberg
Auf einem Hügel vor Banská Štiavnica befindet sich der Kalvarienberg (sk.: Kalvária). Auf insgesamt 25 Stationen, inklusive dreier Kirchen, wird u.a. der Leidensweg Jesu Christi abgebildet.
Der Kalvarienberg ist das Fotomotiv schlechthin. Er ist von vielen Orten in der Stadt sowie von den umliegenden Hügeln aus sichtbar. Bei Nacht werden die einzelnen Stationen angestrahlt, so dass sich ein imposanter Anblick bietet.
Der Kalvarienberg ist einer der beliebtesten Ausflugsziele der Region. Er ist ganzjährig frei zugänglich. Die Ausstellungen in den Kirchen sind in der Hauptsaison geöffnet.
Der Aufstieg auf den Berg ist nicht behindertengerecht und aus unserer Sicht für Menschen mit Problemen beim Gehen nicht geeignet. Einige der Wege können auch recht steil sein.
Vom Berg aus hat man einen schönen Rundumblick auf die Region.
Man kann direkt vor dem Informationszentrum am Fuße des Aufstiegs parken. Dazu benötigt man eine Parkkarte, die kostenfrei im Informationszentrum erhältlich ist. Hier ist auch ein Restaurant untergebracht.
Bank der Liebe – Banka Lásky
Das längste Liebesgedicht der Welt, mit 291 Strophen und 2900 Versen, wurde auf Slowakisch verfasst. Geschrieben wurde es im Jahr 1846 von Andrej Sládkovič.
Sládkovic besuchte von 1839 bis 1840 das Lyzeum in Banská Štiavnica. Während dieser Zeit arbeitete er als Hauslehrer und verliebte sich dabei in seine Schülerin Marína. Das gleichnamige Gedicht entstand, nachdem Sládkovic Jahre später von der Heirat seiner Angebeteten erfuhr.
Seit einigen Jahren befindet sich im Wohnhaus der Marína in der Nähe des Dreifaltigkeitsplatzes die Bank der Liebe. Hier gibt es neben einer interaktiven Ausstellung einen Tresor mit je einem Schubfach pro Zeichen des Gedichts. Diese Fächer können Menschen für ein Jahr oder lebenslang mieten um darin ein Symbol ihrer Liebe – oder was auch immer sie möchten – aufzubewahren.
Das Gedicht “Marína” ist auch heute noch Schullektüre. Meine Frau musste es sogar auswendig lernen. Gerade auch deshalb wird die Bank der Liebe von vielen Schulklassen aus der gesamten Slowakei besucht.
Das Haus verfügt sogar über eine deutschsprachige Webseite. Ein deutschsprachiger Audioguide ist ebenfalls vorhanden.
Schloss und Museum in Sväty Anton
Ein paar Kilometer entfernt von Banská Štiavnica liegt der kleine Ort Sväty Anton. Hier gibt es ein Schloss, welches eines der besten Museen in der Slowakei beherbergt.
Bis ins Jahr 1944 hinein befand sich das Schloss im Besitz von Adelsfamilien. Die Geschichte des Hauses und seine Ausstattung spiegeln die Geschichte der Slowakei und Mitteleuropa wieder.
Der Zugang zu den Ausstellungen ist nur mit Führung möglich. Wir haben vor vielen Jahren eine solche mitgemacht. Auch wenn die Webseite des Schlosses teilweise in Englisch übersetzt ist, finden wir leider keine Informationen über fremdsprachliche Führungen.
Informationen unter msa.sk.
Teiche und Baden
Bereits vor Jahren habe ich hier im Blog über die Teiche in Banská Štiavnica geschrieben. Hierbei handelt es sich um Stauseen, die meist im 18. Jahrhundert für den Bergbau angelegt wurden. Von den einst über 60 sind heute noch 24 erhalten.
Einige Teiche – der deutsche Begriff wurde ins Slowakische übernommen, so dass diese Stauseen “tajchy” heißen – befinden sich im direkten Umfeld von Banská Štiavnica. Darunter sind mit dem Klinger und Veľká Vodárenská auch zwei Badeseen. Der am höchsten gelegene Teich Ottergrund bietet zudem einen herrlichen Ausblick auf die Altstadt.
Ich persönlich bin fasziniert von diesen Stauseen als technisches Denkbar. So sind neben den Teichen selbst auch heute noch viele der künstlich angelegten Gräben sichtbar, die teils über viele Kilometer hinweg das Wasser zum Auffüllen der Stauseebecken transportiert haben – teilweise unterirdisch durch eigens dafür gegrabene Tunnel.
Wandern
Wie wir in dem Beitrag zu den Teichen in und um Banská Štiavnica zeigen, lassen sich das Interesse für den Bergbau und die Teiche gut mit dem Wandern verbinden. Schaut doch einfach noch einmal auf die hier schon beschriebenen Wanderrouten.
Als Flachländer brauche ich immer etwas Zeit und Übung, um mich an längere Wanderungen heranzutasten. Die Belohnung für die Mühe liegt in den vielen schönen Aussichtspunkten, die man sich in der Nähe erwandern kann.
Eine schöne Tour für einen Vor- oder Nachmittag ist die Wanderung auf den Berg Paradajs. Von hier gibt es einen herrlichen Ausblick auf die gesamte Gegend. Die Wanderung lässt sich zudem mit einem Besuch der schon erwähnten Teiche verbinden.
Da Google Maps bei Wanderwegen nur wenig Hilfe ist, empfehle ich sich eine spezielle Wanderapp herunterzuladen und die relevanten Karten im Vorfeld lokal auf das Handy zu bringen. So haben wir auch ohne große Vorplanung immer gewusst, wo wir sind und wie wir am besten weiterkommen.
Einige der Wanderwege können steinig und steil sein. Daher empfehle ich fest sitzendes Schuhwerk. Es müssen aber nicht unbedingt Wanderschuhe mit dicken Sohlen sein. Ich persönlich trage gut sitzende Sportschuhe mit Barfußsohle. Sie bieten mir ebenfalls einen sicheren Tritt.
Restaurants und Essen
Als ich erstmalig in den 2000er Jahren nach Banská Štiavnica kam, gab es kaum gute kulinarische Angebote. Seither hat sich einiges getan und wir sind noch weit davon entfernt, alles ausprobiert zu haben.
Tipp: Mittagsmenüs
Wie überall in der Slowakei üblich, gibt es werktags in vielen Restaurants ein preiswertes Mittagsmenü. Es besteht meist aus einer von zwei Suppen als Vorspeise und einer von mehreren angebotenen Hauptspeisen. Dazu bekommt man meist unaufgefordert noch Leitungswasser zum Trinken.
Mehr Informationen zu diesen Mittagsmenüs findet ihr in unserem Artikel über Preise in der Slowakei.
In Banská Štiavnica besteht die Besonderheit bei Mittagsmenüs darin, dass sie nicht in der Hauptsaison von Juli bis August angeboten werden. Außerdem habe ich noch nie eine Übersetzung der Mittagsmenüs gesehen. Mit etwas Glück, kann die Bedienung einem aber bei der Auswahl helfen.
Tipp: die ersten Gerichte sind immer fleischlastig. Das letzte meist vegetarisch.
Cafés und Bars
Das Café Divná Pani ist ein urig-gemütliches Café direkt am Trotuart in der Altstadt. Die Speisekarte ist sehr umfangreich und auf Englisch und Deutsch übersetzt. Preislich ist es eher gehoben.
Ebenfalls nett und für einen Besuch bei schlechtem Wetter geeignet ist das Café Stará škola auf der anderen Straßenseite. Im Gegensatz zur Divná Pani ist es aber nicht ganzjährig geöffnet.
Das Art Cafe gehört zu den ältesten Cafes und Kneipen. Hier finden auch regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt. In der Nebensaison sind die Öffnungszeiten eingeschränkt.
Archanjel ist ebenfalls tagsüber ein Café und Abends eine Bar, die viel Platz bietet. Hier haben wir auch schon häufiger am Tresen gesessen.
Die Teestube (sk.: Čajovňa) Klopačka ist eine der ersten ihrer Art und vielleicht die bekannteste in der gesamten Slowakei. Eingerichtet im alten Klopfturm hat man im Sommer einen herrlichen Ausblick auf die Altstadt. Ich persönlich bin kein Teekenner, finde aber die Auswahl an Tees und daraus abgeleiteten Getränken faszinierend.
Restaurants und Bistros
Wir haben das Mittagsmenü schon in mehreren Restaurants ausprobiert. Aktuell sind unsere Favoriten das Hotel Bristol und Monarchia. Beide verfügen auch über Außenterrassen.
Das Braugasthaus Erb ist eines der größeren Restaurants mit hoher Anziehungskraft. Hier kann man traditionelle slowakische Küche mit einem der selbstgebrauten Biere zu sich nehmen. Aus unserer Sicht eine solide Wahl für die hungrigen Besucher oder Gruppen. Wir gehen hier gerne mit Freunden hin um eine Schweinshaxe zu essen.
Erst seit kurzem gibt es mit dem Lemberg ein ausgewiesenes veganes Bistro und Café in Banská Štiavnica. Auch wenn der Name “Bistro” etwas anderes vermuten lässt, so handelt es sich doch bei den Hauptgerichten eher um Slow Food. Die slowakische Küche basiert auf tierischen Produkten, so dass die Speisekarte keine lokalen Spezialitäten enthält. Unser Urteil bisher: kann man mal machen, aber nicht der (gastronomische) Höhepunkt eines Aufenthaltes in Štiavnica.
Ideale Reisezeit: April bis Oktober
Wir sind aktuell zum zweiten Mal von April bis Ende Juni in Banská Štiavnica. Auch bei einem früheren Aufenthalt im Oktober hatten wir hier noch schöne Tage für Wanderungen und Spaziergänge.
Zwischen November und März ist die Stadt aus unserer Sicht einfach trostlos. Wenn es schneit ist es matschig, wenn nicht sogar glatt und gefährlich. Wenn die Sonne fehlt, lassen sich keine schönen Fotos machen, die mit Sonne ansonsten aufgrund des Flairs der Stadt und der Aussicht eigentlich immer nur gut werden. In der Nebensaison kann es auch passieren, dass viele Einrichtungen kürzere Öffnungszeiten haben oder komplett schließen.
In den kalten Monaten hat Banská Štiavnica noch den Nachteil, dass es in einem Kessel liegt und der Rauch aus den Öfen, die oft noch mit Holz geheizt werden, zu spüren ist. Wir hatten hier noch im April manchmal bei ungünstigem Wind das Problem, dass wir Abends nicht lüften konnten, weil die Abluft aus dem Schornstein eines Nachbarn direkt in unsere Richtung blies.
Im Juli und August ist Banská Štiavnica voll von Touristen. Das betrifft die Altstadt und Badeseen, sowie Restaurants, Café und Parkplätze. Wer eher weniger Menschen sehen möchte, begibt sich auf eine Wanderwege in die Natur.
Aus unserer Sicht ist die ideale Reisezeit April bis Juni, sowie September. Der Ansturm der Touristen ist, abseits von langen Wochenenden wie Ostern oder Events, noch bescheiden, das Wetter aber immer noch perfekt für den Aufenthalt in der Stadt oder beim Wandern.
Wer auf Nummer sicher gehen will, z.B. weil er nur eine kurze Zeit zur Verfügung hat, der kommt im Mai oder Juni in die Stadt. Die Chance auf gutes Wetter und wenige Touristen ist hier am größten.
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